
The Turbine Hums with a Current Too Slow for Sight and Too Ancient to End
Vor Ihnen liegt das Wasserkraftwerk Trempel, wo Wasser in Strom verwandelt wird. Hier treffen die Kräfte von Wasser und Wetter auf menschliche Technik – es ist ein Versuch, natürliche Bewegungen zu steuern und nutzbar zu machen.
Das Kunstwerk greift diese Spannung auf. Es umfasst Skulpturen und eine Lichtinstallation. Die Skulpturen bestehen aus Glas und zeigen Formen aus der Umgebung: Moos, Stein, Rinde, Beton, Treppen und Rohre. Sie verbinden Natur und Technik und lassen die Grenzen zwischen natürlich und künstlich, zwischen Beständigkeit und Vergänglichkeit, verschwimmen.
Die Lichtinstallation nutzt UV-Licht. Drei Schalter entlang des Weges lassen das Glas kurz aufleuchten. Es enthält Uran – ein uraltes, radioaktives Material, das sich langsam verändert und über unvorstellbare Zeiträume Energie freisetzt. Für den Philosophen Henri Bergson steht diese Kraft, das «Élan vital», für die Energie des Lebens.
Unter UV-Licht leuchtet das Uran grün. So werden der langsame Zerfall und die verborgene Lebenskraft sichtbar – leise, beständig und unaufhaltsam.

Mirre Yayla Séur (geb. 1991, NL) lebt und arbeitet in Amsterdam. Sie ist eine multidisziplinäre Künstlerin, die in den Bereichen Skulptur, Installation und Performance arbeitet. Ihr Werk beginnt häufig mit der langsamen Poesie materieller Veränderung: Zerfall, Extraktion, Auflösung und Regeneration.
Beim Kraftwerk Trempel, wo Wasser in Strom verwandelt wird, finden sich Glas-Skulpturen und eine Lichtinstallation von Mirre Yayla Séur. Spazierende interagieren mit Hilfe von drei Schaltern mit der Arbeit und lassen sie so kurz aufleuchten. Unter UV-Licht leuchtet das im Glas verarbeitete Uran grün. So werden der langsame Zerfall und die verborgene Lebenskraft sichtbar – leise, beständig und unaufhaltsam.
Die Arbeit trägt den deutungsoffenen Namen «The Turbine Hums with a Current Too Slow for Sight and Too Ancient to End», zu deutsch «Die Turbine summt mit einem Strom, zu langsam, um gesehen zu werden, zu uralt, um zu enden».
Credits: Dogo Residenz für Neue Kunst | Kuration: Johannes Reisigl | Licht Design: Martin Flugelman
Unterstützt von: Mondriaan Fonds | Ria Jaarsma Fonds | Cultuur Fonds | Kraftwerk Tempel AG
Spezieller Dank: an Sander van de Wal, Nathan Favot und Patrik Wick
Instagram Künstler:innen: @mirreyaylaseur | @hombreala
