Lucie Tuma

Hydromyths

Sie stehen an der Letzibrücke, nahe der Mündung von Thur und Necker, mitten in einem Vogelschutzgebiet. Hier beginnt ein 45-minütiger Klangspaziergang, für den es ein Smartphone und Kopfhörer braucht. Scannen Sie den QR-Code und folgen Sie den Anweisungen.

Begleitet werden Sie von Æmber Tardis – dem Alter Ego der Künstlerin Lucie Tuma. Æmber nimmt Sie mit auf eine Reise durch die Zeiten der Erde. Unterwegs begegnen Ihnen Menschen, Tiere, Pflanzen, Gestein, Wasser und Gesang. Der Gesang ist inspiriert von den Stimmen der Vögel, die früher hier lebten: Nachtigall, Fischreiher, Flussregenpfeifer – und die Feldlerche, die ganz verschwunden ist.

Abbildungen dieser Vögel finden sich in den Giebeln der Letzibrücke. Mit Feuer ins Holz gebrannt, erinnern sie an traditionelle Brückenverzierungen. Sie stehen als Zeichen der Vergänglichkeit und als Erinnerung an das, was verloren ging.

Wir leben in einer Zeit des grossen Artensterbens, ausgelöst durch die Zerstörung und Ausbeutung natürlicher Lebensräume. Der Spaziergang lädt ein, über das Vergangene nachzudenken – und darüber, wie Wandel und Vergänglichkeit sowohl die Landschaft als auch unsere Wahrnehmung prägen.

Soundwalk

Æmber Tardis begleitet Sie auf diesem rund 40-minütigen Klangspaziergang. Lassen Sie sich auf dem Rundweg von Æmber Tardis' Stimme leiten.

Songtexte zum Soundwalk

NACHTIGALL

A
noimed mängisch
noimed mängisch
wänn

noimed mängisch
noimed mängisch
dänn

noimed mängisch
hebeds liislig
deet

noimed mängisch
oppis nois
entstaat

B
bis dänn öpper des usse bis dänn
noimed mängisch (öppis)
uufhebed – hebed
eebe – eebe (öppis)
ufheebe – eebe
eebe – eebe
eebe – heebed
(…)

A
noimed mängisch
noimed mängisch
wänn

noimed mängisch
noimed mängisch
dänn

FLUSSREGENPFEIFER

A
Damals
Damadama
Stets
Dama
Damals

B
Flüssts
quillts
und stahts (
und) gfrührts
Bis es schmilzt

FISCHADLER

A
da da datada daaaaa
sind
sie wie-der

B
diä diä ditidi
diä
er-inn-eri-ge

FELDLERCHE

ohne Worte

Lucie Tuma (geb.1977, CH) lebt und arbeitet als Künstler*in, Choreograf*in und Kurator*in in Zürich. Unter Verwendung von Medien wie Performance, Video, Audio, Text und Skulptur dient der mehr-als-menschliche Körper mit seinen affektiven und kognitiven Fähigkeiten als Ausgangspunkt, um erweiterte Räume der Wahrnehmung zu öffnen.
An der Letzibrücke, nahe der Mündung von Thur und Necker, startet mitten in einem Vogelschutzgebiet der 45-minütige Klangspaziergang «Hydromyths». Zu hören ist ein von Vogelstimmen inspirierter Gesang: Nachtigallen, Fischreiher, Flussregenpfeifer und die Feldlerche – mittlerweile dort ganz verschwunden – sind Teil des Klangerlebnises. Abbildungen dieser dieser Vögel hat die Künstlerin in den Giebeln der Letzibrücke eingebrannt. Die Arbeit macht auf das grosse Artensterben, ausgelöst durch die Zerstörung und Ausbeutung natürlicher Lebensräume, aufmerksam.




 
Credits: Dogo Residenz für Neue Kunst | Kuration: Johannes Reisigl | Sound Design: Melody Chua | Objekte: Riikka Tauriainen, Lucie Tuma | Lieder: Melody Chua, Lucie Tuma | Gesang: Ruedi Roth, Jasmin Herrmann und Marlene Roth

Unterstützt von: Alder-Kühne AG | Gemeinde Lütisburg

Instagram Künstler:innen: @lucie.tuma | @meloschaos | @riiriitauriainen